Buch-Nr. 395 aus der Kategorie »Biographien und Erinnerungen«

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Vergangene Farbenwelten - Erinnerungen jüdischer Korporierter - Band III

 

Vergangene Farbenwelten - Erinnerungen jüdischer Korporierter - Band I

 

Vergangene Farbenwelten - Erinnerungen jüdischer Korporierter - Band II

Wie schon in den vorigen Bänden der Vergangenen Farbenwelten sind hier die Erinnerungen aus der Studentenzeit in fünf verschiedenen Arten von Korporationen wiedergegeben:

Kurt U. Bertrams

Vergangene Farbenwelten - Erinnerungen jüdischer Korporierter - Band III

• herkömmliche d. h. christliche bzw. arische Verbindungen, also Corps, Burschenschaften, Landsmannschaften etc. Diese nahmen bis in die 1880er-Jahre größtenteils auch jüdische Kommilitonen auf.
• paritätische Verbindungen, die zwar satzungsmäßig sowohl Juden als auch Nichtjuden aufnahmen, faktisch aber hauptsächlich Juden und „Judenstämmlinge“ in ihren Reihen hatten und in der Außenwahrnehmung als jüdische Korporationen galten.

• deutsch-jüdische Korporationen, deren Mitglieder sich als Angehörige des deutschen Volkes verstanden und ihr Judentum als Konfession auffaßten. Sie entstanden in den 1880er-Jahren (1883 AJGV Berlin, 1886 Viadrina Breslau), letztere als Reaktion auf den A-Semitismus der nicht-jüdischen Verbindungen.

• nationaljüdische Korporationen, welche die Juden als eine eigene, vom deutschen Volk verschiedene Ethnie proklamierten, weniger Wert auf den Glauben als vielmehr auf die „semitische Rasse“ legten und zwar Austritte aus der Synagogengemeinde, nicht aber die Eheschließung mit einer christlichen bzw. arischen Frau akzeptierten. Sie entstanden – übrigens ohne Kausalzusammenhang mit dem A-Semitismus der traditionellen Verbindungen – ab 1883 zuerst in der Habsburger Monarchie (Kadimah Wien), wurden bald zionistisch und sahen ihre Hauptgegner in den assimilertten, sich zur Mehrheitsbevölkerung zählenden Juden.

• gesetzestreue, jüdisch-orthodoxe Korporationen: nichtfarbentragend, nicht-schlagend, ohne Stellungnahme zum Zionismus, hauptsächlich die Kenntnisse von Thora und Talmud pflegend. Sie entstanden größtenteils an Rabbinerseminaren zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Allen vier jüdischen bzw. krypto-jüdischen Korporationen war gemeinsam, daß sie vom nationalsozialistischen Regime zur Auflösung gedrängt oder zwangsweise aufgelöst wurden: beginnend schon 1933 die paritätischen und deutsch-jüdischen Verbindungen, 1937 die nur nach als Altherrenvereinigungen bestehenden zionistischen Korporationen und 1938 die letzten orthodoxen